LDL-Cholesterin senken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen
Das Herz ist Ihr wichtigster Muskel in Ihrem Organismus und ein wahrer Powerplayer, den es zu erhalten gilt. Eine wichtige Maßnahme dafür ist unter anderem, Ihr LDL-Cholesterin zu senken. Warum sich dies für die Herzgesundheit auszahlt, erfahren Sie hier.
Weniger Cholesterin für ein gesünderes Herz
Das Herz ist der wichtigste Muskel in unserem Körper. Es erbringt Hochleistungen, um alle Organe, Gewebe und jede noch so kleine Zelle im Körper mit Sauerstoff, Nährstoffen und anderen wichtigen Substanzen zu versorgen. Und das rund um die Uhr: Pro Tag schlägt es etwa 100.000 Mal und pumpt dabei bis zu 10.000 Liter Blut durch die Gefäße.1 Damit das ein Leben lang so bleiben kann, ist es wichtig, den eigenen Cholesterinspiegel im Auge zu behalten.
Das passiert, wenn zu viel LDL-Cholesterin da ist
LDL-Cholesterin, der sogenannte „schlechte“ Bestandteil der Blutfette (
Cholesterin), transportiert Fette über den Blutkreislauf von der Leber zu Körpergeweben. Dort wird das Cholesterin gebraucht, um verschiedene körpereigene Substanzen wie Hormone und auch Vitamin D herzustellen. Kann die Leber nicht genügend LDL-Cholesterin aus dem Blut aufnehmen, verbleibt es dort. Dann kann es passieren, dass sich das LDL-Cholesterin unter anderem mit weißen Blutkörperchen in Form von sogenannten
Plaques an den Wänden der Blutgefäße ablagert. Auf Dauer verengen sich dadurch die Gefäße, es kann weniger Blut durchfließen oder die betroffenen Gefäße können sogar verstopfen. Im Endstadium einer Atherosklerose sind die Plaques so groß geworden, dass es durch die Verstopfung der Arterien zu einem Herzinfarkt kommen kann.
Ein regelmäßig erhöhter Blutdruck (
Hypertonie) schädigt die Gefäße zusätzlich, indem er Stress auf die Gefäße ausübt. So entstehen kleine Risse an den Innenwänden. Diese werden weniger elastisch und porös. Das begünstigt zusätzlich die Bildung von Plaques. Noch gefährlicher wird es, wenn diese Plaques einreißen (Plaque-Ruptur). Dann bildet sich an der Riss-Stelle ein Blutgerinnsel (Thrombus), das weggeschwemmt werden kann.
2 Die Folgen können eine lokale Thrombose oder sogar ein Gefäßverschluss sein.
3
Runter mit dem LDL-Cholesterin – Ihrem Herzen zuliebe
Für Sie zusammengestellt: Tipps und Infos für mehr Genuss und Lebensfreude durch einen neuen Lebensstil.
Gesunder Lebensstil
Alles im Fluss? Zu viel LDL-Cholesterin kann Gefäße verstopfen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen
Werden die Gefäße nach und nach weniger durchlässig, nennen Mediziner dies
Atherosklerose. Im Volksmund sagt man auch Gefäßverkalkung. Welche Beschwerden eine Atherosklerose bereitet, hängt davon ab, welche Arterien im Körper von der Gefäßerkrankung betroffen sind. Besonders häufig verursacht Atherosklerose folgende Herz-und Gefäßerkrankungen:
- koronare Herzkrankheit (KHK)
- Erkrankung der Blutgefäße des Gehirns
- periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), sogenannte Schaufensterkrankheit
Bei der koronaren Herzkrankheit (KHK) bilden sich die Ablagerungen an den Innenwänden der Herzkranzgefäße (Koronararterien) und verengen bzw. verstopfen sie. Durch den Verschluss eines oder mehrerer Herzkranzgefäße wird das Herz nicht mehr mit genügend Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Es kann zu einer Unterversorgung einzelner Bereiche des Herzmuskels kommen und bei einem akutem Koronarsyndrom zum Absterben einzelner Bereiche im Herzen.
Typische Symptome einer KHK sind Atemnot, erhöhter Puls sowie ein Druck- und Engegefühl (Angina pectoris) in der Brust, oft bei körperlicher Anstrengung.
Im schlimmsten Fall reißen die Plaques (Plaque-Ruptur) an den Gefäßwänden unter dem stetig steigenden Druck. Dann bildet sich an der Riss-Stelle ein Blutgerinnsel (Thrombus), was zum Verschluss eines Herzkranzgefäßes führen kann. Wird der Blutfluss nicht schnell wiederhergestellt, sind die Herzmuskelzellen nach einer halben bis einer Stunde abgestorben.
4 So kommt es zum Herzinfarkt. Wenn Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Cholesterin und Herzinfarkt erfahren wollen,
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Auch die hirnversorgenden Gefäße können von Plaque-Ablagerungen betroffen sein. Anders als am Herzen gibt es hierfür jedoch lange Zeit keine Warnzeichen. Schlimmstenfalls kann ein Schlaganfall eintreten. Wenn Sie mehr über den Zusammenhang zwischen Cholesterin und Schlaganfall erfahren wollen, klicken Sie
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Schlaganfall und Cholesterin vom Experten erklärt
Prof. Dr. med. Christian Gerloff, Direktor Poliklinik für Neurologie am Uniklinikum Hamburg, erläutert klar und verständlich die Zusammenhänge zwischen hohen Cholesterinwerten und dem Risiko für einen Schlaganfall.
Die
periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK), auch Schaufensterkrankheit genannt, ist ebenfalls eine Folgeerkrankung der Atherosklerose und äußert sich in den Beinen. Durch die Verkalkung der Beinarterien kommt es zu Engstellen (Stenosen) und dadurch entstehen Durchblutungsstörungen der Beine. Diese Durchblutungsstörungen sorgen für Beschwerden beim Gehen, wodurch die Betroffenen oft stehen bleiben müssen: daher auch die Bezeichnung "Schaufensterkrankheit". Beim Vorliegen einer Schaufensterkrankheit ist es sehr wahrscheinlich, dass auch andere Gefäße im Körper verkalkt sind und weitere Verengungen vorliegen. Das Risiko eines Herzinfarktes und Schlaganfalles ist auf jeden Fall erhöht.
Wenn der Schmerz mitgeht: Atherosklerose im Bein
Eine Atherosklerose kann grundsätzlich an allen Blutgefäßen auftreten. Sie führt zu unterschiedlichen Diagnosen. Sie hat dann aber unterschiedliche Ausprägungen und Diagnosen. Ebenfalls häufig treten Gefäßverengungen in den großen Beingefäßen auf, auch hier zumeist ausgelöst durch einen ungesunden Lebensstil und eventuell auch durch erhöhte LDL-Cholesterinwerte. Man spricht dann von peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) oder auch „Schaufensterkrankheit“. Die schlechte Durchblutung der Beine verursacht Schmerzen beim Gehen und zwingt Betroffene immer wieder dazu, stehen zu bleiben – wie bei einem Schaufensterbummel, daher auch der Name.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen – so können Sie vorbeugen
Bei jedem von uns sind mit zunehmendem Alter natürlicherweise gewisse Ablagerungen in den Arterien vorzufinden und diese sind nicht mehr so elastisch. Das Alter können wir zwar nicht beeinflussen, aber wir können weitere wichtige Risikofaktoren meiden: Es ist bekannt, dass ein erhöhter LDL-Wert mit einem erhöhten Risiko für Atherosklerose einhergeht.1 Um Folgeerkrankungen zu vermeiden, gilt es daher, diesen, so gut es geht, in Schach zu halten. Neben erhöhten LDL-Werten kann auch ein zu niedriger HDL-Wert für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich sein. Das „gute“ HDL ist im Blut für den Abtransport von „schlechtem“ LDL-Cholesterin zur Leber zuständig, wo es dann mit der Galle aus dem Körper ausgeschieden wird. Daher sollte ein hoher HDL-Wert angestrebt werden.
Weitere Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind das Rauchen und ein übermäßiger Alkoholkonsum, eine falsche Ernährung, zu wenig Bewegung sowie Übergewicht. Aber auch andere Erkrankungen wie ein Diabetes mellitus und ein erblich bedingter erhöhter LDL-Spiegel (familiäre Hypercholesterinämie) können mögliche Auslöser sein.5,6
Wie Sie das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall senken, lesen Sie hier.